Lexikon

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Narrenreiche

Wer im (Drei-) Königskuchen die Bohne, Münze o.ä. fand, wurde BOHNENKÖNIG oder FREUDENKÖNIG. Er oder sie trug eine Krone und stand einem Maskenfest vor, das verteilte Rollen vorsah. Das Fest des Bohnenkönigs war im gesamten deutschsprachigen Bereich zu Hause, aber auch in den Niederlanden, in Frankreich und in England. Hier hieß der Bohnenkönig, der ja einem NARRENREICH vorstand, LORD OF MISRULE (= Herr der Unordnung und des Unfugs). Dazu gehörte eine Bohnenkönigin mit dem schönen Namen KÖNIGIN MARKFETT.

© Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln

Neujahr

Der Dreikönigstag gilt auch als Hochneujahr oder GROSS-NEUJAHR, also als Tag des Jahresbeginns. Dies ist er in der Tat in verschiedenen Gegenden Deutschlands zu verschiedenen Zeiten auch gewesen. Den 1. Januar als Jahresbeginn hat 46 vor Christus Julius Caesar bei seiner – später so genannten – Julianischen Kalenderreform eingführt. Caesar löste mit dieser Setzung offiziell den 1. März als Jahresbeginn ab, der bei der Revision des römischen Kalenders 153 vor Christus festgelegt worden war. Der 1. Januar war den Christen obsolet, galt als Buchhaltertermin, also bloß als Datum der Rechnungsführung oder nicht einmal das. Erst 1691 hat die katholische Kirche den 1. Januar als Jahresbeginn anerkannt, beginnt ihr Festjahr aber immer mit dem 1. Advent, der in die letzten Tage des November oder den Anfang Dezember fällt.

© Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln

Nikolaus von Verdun

Goldschmied und Emailmaler aus Lothringen, der um 1181 bis 1205 nachzuweisen ist. Er gilt als der bedeutendste Goldschmied an der Wende von der Romanik zur Gotik. Auf ihn gehen große Teile des Kölner DREIKÖNIGENSCHREINS zurück. Er gilt aber auch u. a. als der Schöpfer des „Verduner Altars“ in der Stiftskirche in Klosterneuburg und des Marienschreins der Kathedrale von Tournai.

© Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln