Lexikon

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Jahresbeginn

Der Dreikönigstag gilt auch als Hochneujahr oder GROSS-NEUJAHR, also als Tag des Jahresbeginns. Dies ist er in der Tat in verschiedenen Gegenden Deutschlands zu verschiedenen Zeiten auch gewesen. Den 1. Januar als Jahresbeginn hat 46 vor Christus Julius Caesar bei seiner – später so genannten – Julianischen Kalenderreform eingführt. Caesar löste mit dieser Setzung offiziell den 1. März als Jahresbeginn ab, der bei der Revision des römischen Kalenders 153 vor Christus festgelegt worden war. Der 1. Januar war den Christen obsolet, galt als Buchhaltertermin, also bloß als Datum der Rechnungsführung oder nicht einmal das. Erst 1691 hat die katholische Kirche den 1. Januar als Jahresbeginn anerkannt, beginnt ihr Festjahr aber immer mit dem 1. Advent, der in die letzten Tage des November oder den Anfang Dezember fällt.

© Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln

Johannes von Hildesheim

Im Auftrag des ehemaligen Kölner Chorbischofs und nachmaligen Bischofs von Münster (1364–1376) und Utrecht (1376–1393) Florentius (Florenz) von WEVELINGHOVEN (um 1330–1393) verfasste Johannes von Hildesheim (um 1310/20–1375) zum 200-jährigen Jubiläum der Translation der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln 1364 die lateinische „Historia Trium Regum“. Diese Handschrift, vielfach in Latein abgeschrieben und in andere Sprachen übersetzt, wurde 1476 erstmals in Deutsch und 1477 in Latein gedruckt und seitdem viele Male nachgedruckt. Die ausschweifend erzählende Legende des Johannes von Hildesheim hat das Mittelalter und die nachfolgenden Legendensammlungen geprägt (siehe Kapitel „Quellen“).

© Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln