Lexikon

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Wasserweihe

Das Dreikönigswasser wurde am DREIKÖNIGSABEND in der Kirche geweiht und von den Menschen nach Hause getragen. Es galt als „hochheiliges“, also als ein besonders wirksames Weihwasser. Mit ihm wurde die HAUSSEGNUNG nicht nur an DREIKÖNIGE vorgenommen.

© Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln

Weihnachtskrippe

Bezeichnung für das gesamte statische Szenario der Geburtsdarstellung, zu der die eigentliche Krippe, in die der Neugeborene gebettet wird, gehört. „Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt“ (Lk 2,12) sprach der Engel des Herrn zu den Hirten. Und weil die (Futter-) Krippe meist in einem Stall steht, galt in der westlichen lateinischen Kirche: Jesus wurde in einem Stall geboren. Die Ostkirche dagegen – und mit ihr die außerbiblische Tradition – nahm den Geburtsort Christi in einer Höhle an, wie sie von Hirten und Herden im heiligen Land bei Schlechtwetter aufgesucht wurde. Origenes (185–254) gab an, jeder in Betlehem könne die Höhle und die Krippe zeigen, in der Christus geboren sei und gelegen habe. Kaiserin HELENA ließ 335 über dieser Höhle eine Kirche errichten, für deren Kuppel 386 der heilige Hieronymus den Auftrag gab, die Geschichte der Geburt Christi zu malen. Entsprechend der biblischen Erzählung tauchen in der heute in Kirchen und Privathäusern stehenden Krippe die Heiligen Drei Könige am 6. Januar auf. Zuvor stehen sie entfernt, um anzuzeigen, dass sie erst noch auf dem Weg zur Krippe sind.

© Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln

Weihrauch

Weihrauch (arab.-mittellat. olibanum; ahd. wihrouh, „heiliger Rauch“; Parallelbildung zu Weihwasser) besteht aus dem Harz zweier Arten des südarabischen Boswelliabaumes, das – kristallisiert – als gelblich, schwach durchsichtige Körner – verbrannt wird. Weihrauch als Geschenk der Magier verweist auf die Göttlichkeit des Beschenkten. Weihrauch gilt als Gottesduft. Ihm schrieb man geheime Kraft, apotropäische Wirkung zu sowie die Fähigkeit, Verbindung mit göttlichen Menschen herzustellen. Im Christentum wird der Weihrauch zum Symbol für Christus. Christus selbst ist das Weihrauchgefäß, das „allen überweltlichen und alles Kreatürliche übertreffenden Duft in sich trägt und mit ihm das All erfüllt“ (Cyrill von Alexandrien, De adoratione X).

© Prof. Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln